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Reisetip Stranddeko – Roadtrip Frankreich – Spanien – Portugal

Wir haben dieses Jahr beschlossen noch mal 3 Wochen am Stück Urlaub zu machen und mal ein paar Kilometer mit der Marilyn zu futtern. Die Überlegung daran war, dass das schließlich ihr liebstes Ding ist: lange schöne Autobahnen. Und so sagt das Navi: 2200 Kilometer – one way. Wir wollen nach Portugal reinschnuppern! Und damit es uns „Nordlichtern“ nicht zu warm wird: in den Norden Portugals.

Wir machen mehrere Fahrtage mit für uns untypische 800 km. Läuft. Natürlich tragen auch die guten und breiten und geraden und leeren Autobahnen quer durch Frankreich und Spanien dazu bei. Da bekommt man die Kilometer quasi gar nicht mit. Ziemlich am Anfang hat die Marilyn sich so auch direkt den Beinamen Autobahn-Monster zugelegt. Nur um die Städte rum heißt es aufpassen, da wird es nicht so genau genommen, ob rechts oder links überholt wird. Generell schwimmt man aber gut im Verkehr mit, wenn man deutlich macht, wo man hin möchte. Und das nicht nur mit blinken.

Wir fahren bis Frankreich an den Atlantik mit einem Stopp, hier machen wir dann erstmal einen Tag Pause. Dann ein Stück weiter verbringen wir einen Tag in Santander. Von dort läuft es so gut, dass wir bis zur Lagune Óbidos am portugiesischen Atlantik durchfahren. Die liegt im Centro Portugal, wirklich ziemlich genau in der Mitte. Von hier cruisen wir nach Norden, dann noch ein bisschen Nordspanien und ein paar Erholungs-Sommer-Sonnen-Tage in Südfrankreich am Atlantik. Zum Abschluss als Flucht vor der Hitze noch Normandie. Und schwupps sind 3 Wochen schon wieder rum. Am Ende sind wir 5350 Kilometer gefahren mit einer reinen Fahrzeit von ca. 72 Stunden und haben eine gute Mischung aus Roadtripp und Erholung hinbekommen, wie wir finden. Da wir oft zum ständigen Weiterfahren neigen, sind wir auch an einigen Orten mal 2 Tage geblieben und haben uns zur Ruhe gesetzt ;). Das hat in 3 Wochen gut funktioniert. Besser wären natürlich 4 Wochen für diese Route. Wir wollen Euch hier auf unsere schönsten Erlebnisse und zu unseren Lieblingsorten dieses wirklich abwechslungsreichen Roadtripps mitnehmen.

Santander

Nach dem ersten Meer-Urlaubstag in Capbreton in Frankreich können wir als lohnenswerten Zwischenstopp Santander in Spanien empfehlen. Eine überschaubare Hafenstadt mit schönem Stadtstrand, Promenade, beeindruckendem Casino und einer schönen Innenstadt mit leckeren Tapa-Bars und Bodegas - haben wir gehört. Wir haben irgendwie einen Feiertag getroffen und hatten die Stadt gefühlt für uns allein. Hat auch was.

Foz de Arelho / Lagune Óbidos

Danach geben Bo und Marilyn alles und fahren uns aus dem regnerischen Nordspanien schnurstracks quer durch eine großes Nichts an Land durch Spanien in die Sonne: an die Lagune von Obidos und dem Ort Foz de Arelho. Hier gibt es einen groooßen Stellplatz direkt an der Lagune, der zu dieser Jahreszeit schon gut besucht ist.  Wir sind direkt verliebt in dieses Fleckchen Erde und seine „Bewohner“ und bleiben 3 Nächte. Hier ist Stellplatzleben pur angesagt: morgens kommt das Fischauto und hält an jeder Ecke auf dem Platz, alles plappert fröhlich durcheinander. Wenn Freunde ankommen, wird lautstark zu viert der arme Fahrer in die Parklücke eingewiesen. Der ist das gewohnt, palavert mit und reagiert einfach nicht drauf und fährt noch nen Meter weiter. Alle sind wahnsinnig nett und freundlich! Und in einem vier-Sprachen-Gemisch erklärt uns der Nachbar, was wir noch alles anschauen müssen.

Auf dem Weg hierhin und vor Ort merken wir auch einen ganz großen Unterschied zu Deutschland: die Marilyn erntet noch mehr Daumen nach oben und offen gezeigte herzliche Bewunderung. Die alten Hasen stellen sich einfach direkt davor und diskutieren in der Gruppe über le grande campingcar oder in welcher Sprache wir uns auch immer gerade befinden. Es wird immer neugierig geguckt, der Spaziergänger, der Bauarbeiter, die Café-Sitzer, überall kommt ein Daumen angeflogen.

 

Uns hat natürlich der Kitespot hierhin gezogen. Wir haben Glück: es ist noch keine Hauptsaison (dann ist es am Hauptstrand verboten), es ist viel Wasser in der Pfütze und auch noch Wind!!! Das ist quasi das Stranddeko-Überraschungsei, gleich 3 Dinge auf einmal und wir haben zwei wirklich perfekte Kitetage! Das bleiben leider in 3 Wochen die einzigen. Aber so ist das, wenn man Route und Wind unter ein Dach bringen muss. Dafür kommen noch andere schöne Wasser-Erlebnisse.

Beim ersten Küstenspaziergang lernen wir auch schnell, dass Portugal das Land der Holzstege ist. An jedem Strand sind Wege mit schönen Holzpfaden, Sitzgruppen, Bänken und Aussichtspunkten ausgestattet. Gefällt uns mega gut!!

Óbidos

Wir statten dem Namensgeber der Lagune einen Besuch ab: der mittelalterlichen Stadt Óbidos. Auch wenn sie ihre gut erhaltene Herkunft ausgiebig vermarktet und Touristenströme anlockt, lohnt sich morgens absolut ein Besuch, um durch die Gassen zu schlendern. Für schwindelfreie empfiehlt sich ein Gang über die ungesicherte schmale Stadtmauer. Wir lassen uns abseits durch die bunten Sträßchen treiben, shoppen Mitbringsel und ziehen weiter.

Sao Pedro de Moel 

Unser liebster Schlafplatz war nahe dem Leuchtturm von Sao Pedro de Moel. Ein einfacher Strandparkplatz auf einer Klippe, mit 180 Grad Meerblick.

Links eine kleine Sandbucht, rechts Blick auf einen schier unendlichen Sandstrand. Denn ab hier verlaufen sich die abwechslungsreichen Steilküsten in laaaange Strände. Da sind wir doch genau richtig :)

Wir genießen einfach ausgiebig die Aussicht. Marilyn bekommt von einem Porsche Besuch und wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang und dann noch Vollmond-Licht mit Leuchtturm-Strahlen.

Costa Nova do Prado

Das ist also der Ort, wo der Stellplatznachbar aus Óbidos uns hingeschickt hat. Der Tag ist noch jung und wir machen nur einen Park-Bummel-Stopp. Es gibt aber genügend Stellplätze am Ort. Aber ja, wir verstehen. Der Ort scheint in einen großen Farbtopf gefallen sein. Aber in keinster Weise unangenehm sondern eher eine südländische Farbexplosion. Die typischen portugiesischen Kacheln, kleine ehemalige Fischerhütten liebevoll aufbereitet und dekoriert. Kleiner Fischerhafen, Fischmarkthalle, alles sehr sehr bunt. Hier möchten wir nochmal hin!

Ich glaube, es gibt keine Farbe, die wir an dem Tag nicht gesehen haben.

An der Küste Richtung Norden

Dann ziehen wir weiter Richtung Norden. Wir machen morgens in Furadouro eine Auge auf und finden uns auf eine mini Fischmarkt wieder. Erst wundert man sich, warum plötzlich so viele Autos angefahren kommen. Dann werden die Fischkisten ausgepackt, mit großem Ernst versteigert und dann unter bunten Sonnenschirmen als Schutz vor Sonne und Möwen verkauft.

Wir finden einen weiteren tollen einfachen Übernachtungsplatz mit strahlendem Sonnenuntergang am Strand von Sao Pedro da Maceda. Und übernachten auch mal auf einem Campingplatz unter Pinien bei dem bunt geschmückten Städtchen Viana do Castelo.

Generell ist Portugal ein perfektes Wohnmobil-Land. Man hat so gut wie keine Probleme einen schönen Stellplatz zu finden. Die meisten waren einfache Parkplätze, wo das Übernachten geduldet wird und nichts kostet, dafür dann auch ohne alles. Aber was braucht man denn schon! Eher sich den Schönsten auszusuchen ist hier das Problem.

Zum Glück ist man mit dem Wohnmobil völlig frei zu bleiben wo man möchte. Und so sind wir wie so oft 2-3 Tage schneller auf der Route als geplant und schon nach 8 Tagen im Norden Portugals angekommen. Weil uns ein geplanter Platz nicht sooo perfekt schön erschien wie erhofft oder es einfach noch früh am Tag war und wir in Entdecker-Laune. Aber zum Glück lockt da auch noch Nordspanien mit Galizien. Außerdem richten wir uns immer auch nach dem Wetter. Z.B. können wir nicht einen grauen-Wolkentag einfach nur abwarten, wenn 200km weiter die Sonne scheint. Die ruft einfach zu laut! Und hier kündigt sich für die nächsten Tage graueres Wetter an.

Galizien und Asturien

Und so landen wir auf der Illa de Arousa in Galizien. Ein echtes Kleinod. Und wir haben so viel Glück! Rechts und links türmen sich beeindruckende Wolkenberge, die eine tolle Kulisse schaffen (dafür sind sie ausgesprochen gut!) und wir haben in der Mitte schönsten Sommerhimmel. Der lockt uns zu einer Stand-Up-Paddel-Tour entlang des weißen Sandstrandes. Eines unserer schönsten Erlebnisse! Wohl auch, da man es weder geplant noch erwartet hat. Aber genau dafür lieben wir das Womo-Fahren! Wir paddeln über glasklares blaues Wasser, zählen Fische und sehen einen Mini Rochen. Auch wenn Frohmi dabei fast vor Schreck vom Board fällt.

Das Wetter lässt weiter in Nordspanien nichts Gutes erwarten. Uns treibt ein „Fahrtag“ an der spanischen Nordküste entlang ein gutes Stück Richtung Frankreich. Wir schlafen in der Nähe von Caravia in Asturien und fühlen uns von Wetter und Landschaft in eine Mischung aus Schottland, Bayern und Tropen versetzt. Auch das lieben wir, dass man so unheimlich viele Landschaften mitbekommt, wenn man so eine große Strecke durch Europa fahrend zurücklegt.

Frankreichs Atlantikküste

Ok, da sind wir dann nun wieder in unserem geliebten Frankreich, das ursprünglich alleine die Reiseplanung begonnen hat. Wir sind sehr verliebt in dieses freie und ungezwungene und freundliche Portugal und wollen definitiv noch mal hin. Aber man hat immer auch die Kilometer im Nacken, die man noch zurück muss. Die 1000 Kilometer vom Atlantik in Frankreich aus nach Hause erscheinen einen als Klacks.

Hier waren wir vor 10 Jahren schon mal und hier wollen wir noch mal an ein paar Orte. Allen voran die große Wanderdüne Dune du Pilat. Klar, dass wir von sooo einem großen Sandkasten magisch angezogen werden, oder?

Absolut zu empfehlen der Camping Panorama, der am unteren Ende der Düne abseits der Tagestouristen mit Blick aufs Wasser liegt. Hier verbringen wir einen Stranddeko-würdigen Hochzeitstag und können uns nicht satt sehen an dem Naturschauspiel. Wir wandern die komplette Düne, die erstaunliche Steigungen aufweist, Barfuß auf dem weichen Sand ab (aua Muskelkater), genießen das draußen-kochen-Leben und gehen in dem leckeren Restaurant auf dem Platz mit sensationellem Meerblick essen.

Nach einem kleinen Panik-Anflug, dass unser Urlaub nach dem Portugal-Erlebnis schon vorbei ist, stellen wir fest, dass es ja noch einen kompletten Urlaub im Urlaub in Frankreich gibt und so tingeln wir noch ein paar Tage hier rum. Die Gegend um Bordeaux ist voll von schönen großen Wohnmobilstellplätzen unter Pinien (Biscarrosse) in Strand oder See-Nähe (Hourtin-Port). Wir starten noch einen Kite-Versuch aber ohne wirklich guten Wind und machen noch mal eine tolle SUP-Tour über klarstes Seewasser auf dem Lac Hourtin. Hier gefällt es uns auch ohne Meer richtig gut!
Wir plündern die geliebten riiiesengroßen Supermärkte, decken uns mit Wein und Leckereien ein und lassen es uns so richtig gut gehen in ein paar Tingel-Tangel-Tagen. Perfekt nach so vielen aufregenden Kilometern.

Das Thermometer steigt nun unerbittlich, was Teile von uns Nordlichtern in einen Koma-artigen Zustand versetzt.

Ein Tag mit 36 Grad reicht uns und wir treten die Flucht nach vorne an. 750 klimatisierte Kilometer sind es zu 25 Grad und Normandie. Gar nicht so viel Umweg auf dem Nachhauseweg. Bingo, Planänderung, auf geht´s!

Dieppe & Le Tréport

Wir landen Abends nach 10 Stunden Fahrt in Dieppe und sind auch hier überwältigt davon, einen so schönen Ort ganz ungeplant zu entdecken! Das hat sich voll gelohnt! Hier steht am Wochenende das Finale einer Regatta an und der ganze Hafen ist eine Festmeile im Aufbau. Die Regatta-Boote wackeln fröhlich auf den Wellen und geben mit ihrem Fähnchen-Schmuck an.

In der Normandie gefällt es uns immer wieder gut und so beschließen wir den letzten Urlaubstag in Le Tréport zu verbringen.

Hier stehen wir auf der höchsten bis zu 110m hohen Kreidefelswand Europas. Ui! Von hier gehen Treppen runter in die Stadt mit einmaligen Ausblicken auf die Häuser von oben. Da muss man gar nicht die Drohne auspacken. Man bewegt sich quasi auf Möwen-Ebene. Zurück kann man kostenlos den Schrägaufzug benutzen. Ein gelungener End-Urlaubs-Ausflug.

Fahr-Zit

Wir hoffen, Euch hat der kleine Lese-Ausflug gefallen! Für uns war es eine sehr sehr abwechslungsreiche Reise mit ganz viel Meer durch 3 Länder! Wir waren insgesamt 11 Nächte in Frankreich, 8 Nächte in Portugal und 3 Nächte in Spanien, davon waren wir bis auf eine Nacht immer in Meer-Nähe. Juchhuu! Wir sind ausnahmslos freundlichen Menschen begegnet. Von hilfsbereiten Menschen im Supermarkt, die dir mal eben eine Portwein-Einweisung geben, weil man suchend vorm Regal steht. Oder die Franzosen, die uns plappernd irgendwie klar machen, dass sie gleich fahren und wir ihren größeren Stellplatz weiter vorne haben können. Eine schöne Erfahrung!

Wo es uns am besten gefallen hat, können wir definitiv nicht sagen. Es war wirklich überall schön, nur anders schön! Die Route empfiehlt sich, da eigentlich immer eine Autobahn nah am Meer entlang geht. So kommt man gut vorwärts und kann seine Abstecher ohne große Umwege gut planen oder verwerfen. Die Autobahnen quer durch Frankreich und Spanien sind mega entspannt und null Problem. Die Autobahn an Spaniens Nordküste ist eher kurvig. Aber es gab immer und überall genug Platz um anzuhalten, zu schauen zu wenden oder sonstiges.

Bos Erkenntnis des Urlaubs: hätte er Frohmi nicht geheiratet, würde er die Marilyn heiraten. Frohmis Erkenntnis: wenn so viele Kilometer in den Süden, dann bitte auch Sonne. Für mystische Regenbilder fahren wir lieber nach Schottland.

Wenn Euch die ausführlichen Informationen zur Route, Maut und allen Stellplätzen interessieren, schaut doch mal unter folgenden Link. Dort gibt es alle Fakten!
https://stranddeko.com

Eure Stranddekos

Frohmi, Bo & Marilyn

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