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Unterwegs mit einem Arto 85 E - der Marilyn Stranddeko – Roadtrip Schottland

Der zweite lang geplante und gebuchte Urlaub dieses Jahr geht nach Schottland! Wunderbares, aufregendes, bezauberndes Schottland. Stranddeko-Sehnsuchtsziel. Wir wissen natürlich, dass viele NiBi-Kollegen schon ausgiebig durch Schottland getourt sind! Für Euch wird es eine schöne Erinnerung! Und für alle anderen, die überlegen oder Schottland noch gar nicht als Reiseziel auf dem Schirm haben, ein kleiner Einblick.

Vor allem wie fährt es sich mit so einem 8,50m-Mobil auf den Straßen, Bergen, Gassen, Single Roads…. Gut fährt es sich! Das können wir vorweg nehmen und lassen uns das gerne von allen Schottland-Fahrern bestätigen, es haben ja schon einige Flairs und Artos die Straßen für gut befunden.

Vor zwei Jahren waren wir das erste Mal in Schottland. Damals ging die Tour über die Äußeren Hebriden Lewis&Harris, Uist und die Isle of Sky. Wir kannten Bilder von diesen RIESIGEN Strand-Buchten. Da mussten wir dringend also mal hin und uns selbst davon überzeugen!!! Was sollen wir sagen, wir waren sowas wie schock-verliebt. Die Menschen unkompliziert, mega freundlich, die Landschaft atemberaubend und wo kein Verbotsschild steht, darf man übernachten. Der Schottland-Virus hatte uns offiziell befallen. Damals waren wir mit unserem Arto 3 „Häkchen“ unterwegs. Der war 7,20m. Sehr unkompliziert alles, auch die kleineren Fähren zwischen den Inseln waren kein Problem.

Fähre fahren

Dieses Jahr nun mit Doppelachser und 8,50m unterwegs waren wir selber mehr als gespannt wie das wird. Fangen wir aber doch mal vorne beim Urlaub an, nämlich dem Fähre fahren. Was uns am Anfang gar nicht so bewusst war, das Schottland für uns ein sehr nahes Reiseziel ist. Wir haben uns für die Fähre mit der DFDS Rederei von Ijmuiden nach Newcastle entschieden. Man fährt Abends auf die Fähre, Abfahrt ca. 17 Uhr und ist am nächsten Morgen um 9 Uhr in Newcastle. Von dort ist man in 1 Stunde an der schottischen Grenze. Es gibt kürzere Fährfahrten, aber wir fahren ja gerne Schiff und das ist der nördlichste Punkt, den man erreichen kann.

Bevor es aber aufs Schiff geht, muss man die Fähre erstmal buchen, logisch. Unser Tipp: bucht sehr frühzeitig, je früher, desto billiger und schaut nach Rabatten. Es gibt schon mal Aktionen oder der ADAC bietet Mitgliedern 10% Rabatt. Dann nehmt auf jeden Fall das upgrade zur Commodore Class: größere Kabinen, upgrade Frühstück inklusive, Zimmerservice. Und kostet unterm Strich nicht so viel mehr, wenn man früh bucht. So lässt sichs aushalten. Und damit Ihr eine Preisvorstellung bekommt: wir haben letztes Jahr im Oktober gebucht, inkl. 10% Rabatt und 704 Euro bezahlt (hin und zurück).
Mit Marilyns Überhang hatten wir auch etwas Respekt vor der Auffahrt auf die große Fähre. War aber wirklich kein Problem. Schön langsam fahren, wir sind nicht aufgesetzt.

Marilyn im Linksverkehr

Nach einem opulenten Frühstück werden wir also in Newcastle wieder auf die Straßen entlassen. Erst müssen wir noch durch den Zoll. Hier haben wir das Gefühl die Zöllner streiten sich fast, wer bei uns reinschauen darf und die Marilyn erhält viel Lob. Ab dann heißt es Linksverkehr. Erstmal ganz schön aufregend - aber machbar. Wir haben eine klare Arbeitsteilung entwickelt. Gerade die Kreisverkehre finden wir etwas tricki, es gibt immer Spuren für bestimmte Richtungen und als Fahrer kann man rechts einfach nicht sehen, ob frei ist. Bo, der Fahrer, kümmert sich um den direkten Verkehr um uns herum. Frohmi, als Beifahrerin, macht klare Angaben zur Spur, ob frei ist und wo wir wieder raus müssen. Läuft.
Insgesamt hat man sich dann schnell dran gewöhnt. Wir haben auch Marilyns Cockpit mit ausreichend Erinnerungshilfen bestückt. Denn wir haben gelernt, gerade wenn man eine Pause macht und in Urlaubsstimmung wieder losfährt, landet man schnell auf der gewohnten rechten Seite.

Schottische Straßen

Später in den einsameren Highland Gegenden kommen dann die Single Track Roads dazu. Wir lieben sie!!! Hier gibt es alle paar hundert Meter eine Ausweichbucht. Dort wird angehalten und gewartet bis der Gegenverkehr vorbei ist. Selbst mit Bussen und Lieferwagen kann man sich hervorragend aneinander vorbeischieben und auch wenn wir mit 8,50m manche Bucht komplett ausfüllen. Das System finden wir entspannter als enge zweispurige Straßen. Schließlich stehen wir beim Warten in äußerst reizvoller Umgebung! Wir sehen viele Womos mit dem normalen Fiat-Aufbau und kaputten Spiegeln. Die liegen ja auch alle auf einer Höhe. Gut, dass unsere da ein Stück drüber liegen und zudem schottisch blau leuchten! Nicht zu unterschätzen ist auch die wirklich beeindruckende Erscheinung einer Miss Marilyn in der schottischen Einsamkeit! Da wird öfters ehrfürchtig angehalten oder vorsichtig gefahren. Sowieso erhalten wir viel Daumen nach oben und Lob auf den Straßen und Stellplätzen für die Marilyn. Das macht wirklich viel Spaß! Insgesamt haben wir auf der Straße festgestellt, dass auf dem Festland die Autos, Womos, Einheimischen und Urlauber etwas hektischer unterwegs sind, als auf den Inseln. Dort gehen die Uhren wirklich noch ein Stück langsamer.


Kosten, Schlafen und Wetter

Diesel ist in Schottland schon teurer als Benzin. Dass teuerste waren glaub ich 1,60 Pfund (ca. 1,80 €) ganz im Norden in Durness. Hier war der Diesel tatsächlich wohl schon ein paar Tage alle! Da rutscht einem echt das Herz in die Hose! Zum Glück kam er am nächsten Tag neu und wir wollten hier eh zwei Tage bleiben. Auch wenn das Tankstellennetz gut mit kleinen Stationen gefüllt ist, würden wir uns ab jetzt immer noch mind. 150km im Tank lassen. Wir hatten an dem Tag nur noch 70km Reichweite. Das war definitiv zur wenig bis zur nächsten Tanke!

Die Lebensmittelkosten sind je nach Einsamkeit etwas höher, aber insgesamt sehr ähnlich wie in Deutschland. Deswegen haben wir nur ein paar Grundnahrungsmittel ins Womo gepackt, um uns hier in den gut ausgestatteten englischen Supermärkten einzudecken. Ein netter Smalltalk übers Wetter bekommt man meist gratis dazu. Wahn-wahnsinnig freundlich die Menschen hier!!!

Wir sind relativ oft auf Campingplätzen gelandet. Hier haben wir zwischen 20 und 38 Pfund bezahlt. In der Hauptsaison bestimmt noch mehr. Einmal geschuldet der Lage (direkt am Meer oder City-nah in Edinburgh) und dann gibt es noch den Caravan Club. Wenn man öfters auf Campings will, sollte man hier dringend Mitglied werden. Ohne die Mitgliedschaft hat uns ein Platz 32 statt 12 Pfund gekostet! Autsch!

Dafür kann man wie oben schon erwähnt auch komplett frei stehen. In den bewohnteren oder sehr touristischen Gebieten findet man oft Parkplätze mit „No overnight parking“. Daran halten wir uns auch konsequent. Oft gibt es Wanderparkplätze oder Strandparkplätze, wo man wunderbar stehen kann. Wir schlafen zum Beispiel gerne an Leuchttürmen (wer hätte das gedacht ;) ). Hier wurden wir aber quasi weggeweht und haben uns lieber auf einem Camping für etwas Wind-Ruhe versteckt. Und auf einem Waldparkplatz stehen wir nicht soo gern. Wir heißen ja nicht umsonst Stranddekos ;).

Die beste Reisezeit ist in Schottland natürlich auch eher eine Philosophie-Frage. Klassisch ist das Mai und Juni. Vorsaison, lange hell, die kleinen Midges Fliegen sind noch nicht unterwegs. Alles blüht und ist irre bunt und grün! Unsere zweite Schottland-Tour sollte zur Abwechslung im Herbst sein. Wir waren nun die 2.+3. Septemberwoche unterwegs. Frohmi als Kamerakind hatte sich viele mystische Nebelbilder erhofft, die wurden vom Wind vertrieben. Wir hatten es sehr sehr stürmisch. Fast durchgängig immer wieder Windstärken bis 8 und 9. Am Ende sogar den ersten namentlich benannten Herbststurm bis Windstärke 11. Dafür hatten wir gefühlt jeden Tag 5 Regenbögen zu bestaunen. Wunderschön! Selbst wenn es regnet und das tut es immer mal wieder, bietet dieses Land eine unglaubliche Farbexplosion, die uns total fasziniert. Und das ist ja auch genau das Wetter was wir so lieben! Schauerböen, die am Himmel vorbeiziehen, gigantische Wolkenformationen, zerzauste Haare, Nase im Wind. Wir hatten zwei Wochen Lieblingswetter!

 

Unsere Reise Route

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind… eigentlich unser liebster Begleiter. Die Wettervorhersage für die erste Woche war dann aber der Grund, warum wir unsere Plan-B-Route gefahren sind. Ursprünglich wollten wir wieder auf die Äußeren Hebriden zu den tollen Kite-Stränden. Wir haben 2 Wochen Urlaub und die erste Woche war schon komplett mit Windstärken 8+9 vorhergesagt. Nach der schon sehr wackeligen Hinfahrt auf der großen Fähre, war das Bedürfnis auf eine weitere lustige Seefahrt ziemlich eingeschränkt. Leider ist das dann auch zu viel Wind zum Kiten und wir wissen, auf den Inseln gibt es wenig Orte, wo man sich gut vorm Wind verstecken kann. Aber wofür gibt es denn einen Plan B, natürlich um ihn zu nutzen. Wir fahren die North Coast 500. Die Straße, ca 500 Meilen lang, hoch um die nördliche Halbinsel Schottlands wird seit einigen Jahren touristisch beworben mit: THE ULTIMATE ROAD TRIP. Jawohl! Und die haben verdammt Recht! Danach geht es über die Speyside, die Heimat des Single Malt Whiskys an die Ostküste und zum Schluß nach Edinburgh. Am Ende sind wir in Schottland 1800 km gefahren. Wir genießen einfach so das stürmische Wetter draußen jede mögliche Minute!

Insgesamt müssen wir noch über Schottland sagen, dass es wirklich total egal ist, wo man lang fährt. Überall gibt es wundervollen Ausblicke und aufregende Straßen. Dieses Land und gerade diese Route ist so wahnsinnig abwechslungsreich auf sehr kleinem Raum. Einmal wähnt man sich in Schweden, dann in Norwegen, dicht gefolgt von Mittelerde und dem Auenland. Hohe beeindruckende Berglandschaften, moorige Hochebenen, windumtoste Steilküsten und geschützte Buchten mit weißem Sandstrand. Es ist nur einfach schade, dass man nicht jeden Kilometer genau unter die Lupe nehmen kann.

Unsere liebsten Orte und Erlebnisse

Wir fahren also die NC500, so die Abkürzung, entgegen dem Uhrzeiger Sinn. Das heißt man biegt in Inverness rechts ab und folgt der Hauptstraße an der Küste Richtung Norden. Wir übernachten in Brora auf dem Caravan Club Campingplatz mit einer sehr abenteuerlichen Zufahrt. Aber wir sind sicher nicht die Kleinsten, die hier drüber fahren. Der Gegenverkehr und Nachfolger warten geduldig bis wir die Marilyn drüber gelotst haben und das ganze aufs Foto gebannt haben, winken fröhlich und weiter geht´s!

Die Straße läuft weiter parallel zur Küste mit sehr sehr schönen und weiten Aussichten. Alles ist hervorragend ausgeschildert. Man kommt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei z.B. das Dunrobin Castle. Wir haben uns aber vorab darauf geeinigt, dass wir die Dinge auslassen, die man aus den Prospekten schon ausgiebig kennt. In zwei Wochen wollen wir einfach möglichst viel Natur.


John o´Groats / Duncansby Head

Der erste spektakuläre Höhepunkt ist dann ganz im Norden am nächsten Tag John o´Groats, der touristische nördlichste Punkt auf Groß Britanniens Festland. Von hier aus kann man Tagesausflüge auf die Orkney-Inseln machen, die man am Horizont erkennen kann. Den Foto-bekannten Wegweiser erwischt man kaum ohne Menschen. Und wir machen einen Erkundungsgang durch die ganzen skurrilen Läden hier. Es gibt für jeden etwas. Wir fangen eine Schottlandfahne für die Marilyn, steht ihr gut. Und Frohmi bekommt endlich ihre detailgenauen Karten. Die helfen in der Tat, wenn das Handynetz sich verabschiedet und machen außerdem Spaß!
Zwei Kilometer östlich lockt allerdings Duncansby Head mit einem Parkplatz am Leuchtturm und einer aufregenden außergewöhnlichen Steilküste den „Felsnadeln“. Das soll unser Nacht-Platz werden. Immerhin laufen hier auch Schafe direkt vor der Womo-Nase her! Und man hat einen weiten Blick bis zu den Orkney Inseln. Perfekt oder?
Erstmal lassen wir uns aber von einer englischen Dame verrückt machen, die uns erzählt: there are jumpin dolphins on the other side! Wanderschuhe an, Kamera gepackt und los geht´s! Jumping Dolphins haben wir leider nie gesehen. Dafür tolle Natur und Seehunde.
Das himmlische Kind vertreibt uns am Ende wieder von diesem gigantischen Ausblick und wir schlagen unser  Lager auf dem sehr schönen und auch am Meer gelegenen Camping in John o`Groats auf.

Highlandfeeling

Die nächsten 2 Tage lassen wir uns über die Küstenstraße treiben. Wir finden große Strände und kleine Strände. Leider passt bei keinem Wind und Wetter zum Kiten. Schade. Die großartige Natur tröstet uns aber schnell darüber hinweg. Wir finden hohe Berge und weite Ebenen, die sich so schnell abwechseln, dass man noch gar nicht verdaut hat, was man vor 5 Minuten gesehen hat.

Unser wohl schottischster Schlafplatz liegt am Kyle of Tongue an einem Meeresarm mit Blick auf Schafsweide, alten Friedhof und schroffen Berge. Perfekt für einen Whisky-Tasting Abend! Wir haben unsere Whisky Bar endlich wieder aufgefüllt, nachdem wir ohne den goldenen Tropfen von zu Hause losgefahren sind. Ist ja logisch. Wir bringen ja keinen Sand mit zum Strand!

Ein „Dalwhinnie“ ist am ersten Tag auf der Durchreise schon ins Womo gewandert. Die höchstgelegen Distille Schottland. Ein Old Pulteney aus Wick und ein Wolfsburn aus Thurso sind in einem kleinen charmanten Spirituosen Laden in Thurso noch in in unseren Besitz übergegangen. Schönes schottisches Gold! Cheers! Slàinte!

Durness

In Durness scheint es uns, gibt es den Superstrand. Und wenn der hält, was er verspricht, wollen wir hier zwei Tage bleiben. Einfach mal rumstehen, chillen und verdauen. Ha, Pustekuchen, wir sind ja nicht zum Spaß hier!! Wir bekommen auf dem Camping einen Platz mit Aussicht. Viele Plätze sind übrigens reserviert und Abends ist der Platz voll. Aus unserem Arto-Kino haben wir Blick auf die Bucht. Können Ebbe und Flut und diesen kleinen perfekten Wellen zuschauen. Wie die Regenschauer kommen und gehen inklusive Regenbogen. Bei Flut sehen wir im glasklaren Wasser die Robben mit den Wellen spielen und jagen. Man kann einfach nicht wegschauen! Geht nicht. Wir schauen einfach so lange bis uns gefühlt die Augen aus dem Kopf fallen. Mit einem guten Tropfen Whisky im Glas. Was braucht man mehr.

Am zweiten Tag wandern wir einmal links rum. In den Künstlerort Balnakeil und zum nächsten Strand mit den höchsten Dünen Groß Britanniens am Balnakeil Beach. Und einmal nach rechts. Dort ist die Smoo Cave. Eine Sandsteinhöhle, die man frei bis zu dem unterirdischen Wasserfall besichtigen kann. Ach herrje, naja, da sind wir lieber draußen, mit Himmel über dem Kopf, gehen
schnell in die Marilyn-Bar und schauen weiter den Wellen zu.

Wandern

Die nächsten zwei Tage fahren wir an der Westküste Richtung Süden. Ab Ullapool bis zur Isle of Skye heißt die Gegend Wester Ross. Namensverwandschaften zu Game of Thrones können hier kein Zufall sein. Man hat das Gefühl man fährt durch Filmkulissen so wild und unwirklich wirkt die Gegend manchmal. Wenn wir dann schon mal in den Bergen sind, steht auch wandern auf dem Programm. Wir finden einen schönen und informativen kleinen Wanderweg im Knockan Crag National Nature Reserve am Informationszentrum. Neben tollen Aussichten lernt man hier auch noch eine Menge über Geologie!

Weiter südlich an der gefühlt 200. Bucht sehen wir am Ende vom Tal einen Wasserfall. Und einen Trampelpfad am Fluß entlang. Nach einer Stunde über viele Steine mit viel Wasser Gehüpfe sind wir dort. Ganz schön laut!! Und ein wunderschönes Tal, was wir durchwandern. Auch der Weg zurück mit der Aussicht auf das stürmische Meer ist atemberaubend. Wasserfestes Schuhwerk sollte aber dringend sein!

Und da ist sie auch schon zu Ende unser NorthCoast-Erlebnis. 7 Nächte haben wir dafür benötigt. Kürzer geht wohl auch, mehr Zeit dafür wäre absolut wünschenswert und ratsam!

Speyside

Wir haben aber ja noch einen Wunsch auf unserem diesjährigen Schottland Programm. Wir möchten dringend durch die Speyside fahren. Heimat des Single Malt Whisky. Die Spey ist ein Fluß, der Namensgeber der Region. Die Konzentration an Distillen ist hier am höchsten im ganzen Land. Unschwer zu erkennen an den vielen typisch braunen Hinweisschildern für touristische Attraktionen. Würde man an jeder Distille einkehren, wäre man ganz schön beschäftigt :).
Also ist eine Auswahl angesagt. Wir müssen erklärend hinzufügen, dass wir uns erst vor 2 Jahren in den leckeren schottischen Tropfen verliebt haben. Damals haben wir einen sehr kleinen Familienbetrieb auf Lewis&Harris besichtigt und waren fasziniert. Also haben wir uns gedacht, besuchen wir als nächstes einfach einen DER global Player auf dem Markt: Glenfiddich Distillery. Geschlafen haben wir in Aberlour, auf einem ruhigen Parkplatz direkt an der Spey. Im Ort gibt es die Aberlour Distille (hier für eine Führung unbedingt reservieren) und den Fabrikverkauf von Walkers Shortbread. Keks-Himmel!!! Die Führung durch die Glenfiddich Destillery ist anschaulich und interessant gemacht. Im Shop lässt sich wunderbar stöbern und Flaschen bewundern und im Restaurant auf dem Gelände ausreichend stärken. Das Hirschgeweih ist hier allgegenwärtig. Am Ende haben wir aber festgestellt, dass dieser Whisky uns nicht soo gut schmeckt wie andere. Wenn Whisky dann auch gerne torfig.
Wir waren auf unserer Tour in vier Distillen. Was uns schnell aufgefallen ist, dass jede irgendwie versucht, sich mit einem Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. Dalwhinnie ist die höchst gelegene, Wolfburn die nördlichste auf dem Festland, Glenfiddich hat seinen eigenen Fluss. Wir nehmen das amüsiert auf und sind immer gespannt, was die nächste Besonderheit ist. In den ersten zwei Tagen sind wir direkt immer beim nächsten Distillen-Schild abgebogen. Haben aber schnell gemerkt, dass man so nicht wirklich vorwärts kommt und das dann (leider) sein lassen. Wir bedanken uns noch bei der netten Dame von Dalmore, die uns darüber aufgeklärt hat, dass wir den Whisky ruhig in Deutschland kaufen können, da er dort wegen der Steuer günstiger ist. Das hat die Mitbringsel-Kauflust etwas getrübt aber nicht abgeschafft :).

Edinburgh

Der Wind, der uns insgesamt wirklich hervorragendes Wetter beschwert hat, treibt uns weiter vor sich her und zwar zum nächsten Plan B. Wir wären gerne langsam die Ostküste zurück nach Newcastle runtergetingelt. Es soll aber ein ausgewachsener Herbstturm „Ali“ kommen, mit Windstärken bis Stärke 11. Da möchten wir dann selbst mit Doppelachser nicht mehr unterwegs sein müssen. Der nächste Plan-B heißt also Campingplatz in Edinburgh ansteuern, Sturm aussitzen und am letzten Urlaubstag Edinburgh anschauen und von dort dann zur Fähre zurück. Auch schön!
Als Campingplatz entscheiden wir uns für den Mortonhall Caravan + Campingpark. Er liegt zentral, der Bus fährt von hier knapp eine halbe Stunde in die Innenstadt. Wir müssen einen Zuschlag für die Wohnmobil-Länge bezahlen. Das nehmen wir einfach amüsiert hin und freuen uns, dass wir genau zum Start des Sturms gegen Mittag ein sicheres Plätzchen haben. Kurz darauf wird so gut wie alles an Brücken und ähnlichen gesperrt und wir machen es uns in der Marilyn gemütlich.

Edinburgh an sich ist natürlich megamäßig absolut empfehlenswert. Wenn man sich die Menschenmengen weg denkt, kommt man sich vor wie in einem historischen Film. Wir lassen uns einen Nachmittag von der Princess Street hoch zum Castle, über die Royal Mile runter zum Palast Holyroodhouse, wieder hoch zum Nelson Monument und zurück über die Princess Street treiben und versuchen so viele Eindrücke wie möglich mitzunehmen. Für eine ausführliche Besichtigung sollte man mindestens zwei Tage einplanen!

Nach zwei Wochen Roadtrip vom Feinsten und Sturm erprobt fahren wir dann also wieder auf die Fähre in Newcastle und lassen uns zurück nach Holland schaukeln. Schottland hat sich zwei Wochen von seiner wilden stürmischen Seite gezeigt. Auch die war wunderschön und wir wollen mehr! Tschüß bis zum nächsten Mal!

Unser „Fahr-zit“ zum Arto, mit dem Doppelachser durch Schottland: Am Ende haben wir in der Tat nicht mehr überall hingepasst, was wir mit 7,20 und 2 Achsen noch locker gemacht haben. Z.B. auf normalen Parkplätzen den Überhang nach hinten über die Parkbucht. Aber das hat ja nichts mit dem Land zu tun. Das geht einem ja überall so. Wichtig ist, wir haben uns absolut nicht eingeschränkt gefühlt. Auf den kleinen Straßen oder beim Wenden. Das macht der Doppelachser für uns erstaunlich problemlos. Und der Fahrkomfort gerade bei so stürmischen Wetter ist für uns sowieso durch nichts zu ersetzen!!! Außerdem wächst man ja im wahrsten Sinne mit seinen Aufgaben :) man muss sich nur trauen. Generell ist in Schottland auch immer viel Platz und Wiese links und rechts der Straße. Enge Hecken oder Steinmauern ganz nah dran gibt es so gut wie gar nicht.

Tsja und dieses Schottland - was soll man sagen. Wie soll man dieses stürmische und verwunschene Fleckchen Erde in einen so kurzen Bericht bannen. Das geht einfach nicht! Fahrt einfach selber hin.

Für die ausführlichen Beschreibungen der Reise oder wenn Ihr noch Fragen habt, stehen wir natürlich gerne zur Verfügung! Die ausführlichen Berichte zu unserer Schottland-Reise findet Ihr hier: www.stranddeko.de/Schottland2018

Mehr über die North Coast 500 hier:
https://www.northcoast500.com

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