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Mit Flair durch die USA Ein Dreamteam auf Traumtour

In 225 Tagen durch die USA und Kanada: Renate Treis und Dieter Haase sind mit Anne Falter-Leitzen und Werner Leitzen auf einem traumhaften Roadtrip mit ihrem Flair und genießen das Gefühl von Freiheit – egal wo, egal wann.

Seit den 70ern, als Michael Douglas und Karl Malden dort Verbrecher jagten und schon als Scott McKenzie einige Jahre zuvor diese Stadt besang, hatte Renate Treis einen großen Wunsch: Einmal San Francisco sehen! Fast 50 Jahre sollte es dauern, bis sie zum ersten Mal den Blick auf die einstige Hauptstadt der Flower-Power-Bewegung werfen durfte. „Einfach umwerfend“, schwärmt sie nicht allein von der Golden Gate Bridge und den Cable Cars. Begeistert ist sie auch von den 43 Hügeln, von denen sich spektakuläre Ausblicke auf die kalifornische Metropole, das Meer und die Bucht bieten: „Es gibt sicher kaum einen anderen Ort auf der Welt, der Menschen derartig in seinen Bann zieht.“

Nicht nur mit San Francisco hat sie sich einen lang gehegten Traum erfüllt. Seit März 2017 bereist Renate Treis mit ihrem Ehemann Dieter Haase die USA. Unterwegs sind die beiden pensionierten Bundesbeamten im  Reisemobil – einem Flair 920 LE. Das Paar aus Brühl bei Köln hat schon lange eine große Leidenschaft für Wohnmobile. „Dieter bereits seit 40 Jahren. Als wir uns kennenlernten, hat er mich auch schnell dafür begeistert“, blickt Renate Treis, die aus einer Winzerfamilie an der Mosel stammt, zurück. 2007 – bereits mit Blick auf den Ruhestand, einer kleinen Erbschaft und von Fernweh gepackt – kauften sich die beiden ihr erstes Reisegefährt: den „Flair 1“, auch deshalb, weil Renate den Namen einfach inspirierend fand. Und so wurde aus den beiden das „Dreamteam on Tour“.

„Unkonventionelle Freiheit, immer zu Hause sein, nette Menschen und spontane Entscheidungen treffen.“

Was in den Jahren danach folgte, waren viele Touren durch Deutschland (Nord bis Süd), nach Portugal, Spanien, Südfrankreich, Schottland, Irland, in die Toskana und die Niederlande. „Unkonventionelle Freiheit, immer zu Hause sein, nette Menschen und spontane Entscheidungen treffen“, beschreibt Dieter Haase sein Lebensgefühl, wenn er mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Einmal so stark infiziert mit dem Wohnmobilisten-Virus, sollte es 2017 schließlich der ganz große Wurf werden: ab über den großen Teich. „Durch die kompetente und kundennahe Betreuung bei Niesmann + Bischoff, unsere räumliche Nähe zum Werk und das hilfsbereite Serviceteam ist eine vertrauensvolle Beziehung entstanden“, sagt Renate Treis. Grund genug, die „Eroberung“ des nordamerikanischen Kontinents mit dem Flair zu wagen, mittlerweile mit Modell Nummer drei. Außerdem sei die komfortable Ausstattung dieses Liners ein weiteres wichtiges Kriterium gewesen. Den Anstoß für die fast achtmonatige Reise kam von Anne Falter-Leitzen und Werner Leitzen, ebenfalls Mitglieder des Clubs NBEC (Niesmann+Bischoff Eigner Club; nbec.de) und der ArtoFlairfreunde (www.artoflairfreunde.de). „Beide haben die USA und Kanada schon öfter mit dem Mietwagen bereist. Irgendwann hat uns Werner erzählt, dass er eine Reise mit dem eigenen Wohnmobil in die USA plant“, erinnert sich Renate Treis. „Da wollten wir spontan mit!“

 

Flair per Schiff nach Baltimore

Mehr als ein Jahr dauert die Vorbereitung. Die „heiße Phase" beginnt Anfang 2017. Kumpel Werner plant akribisch die Route auf Grund seiner Reiseerfahrungen und USA-Kenntnisse und bucht die sehr nachgefragten „Hotspots" (z.B. Campgrounds und Fähren) in den USA, Kanada und Alaska. Daraus entsteht ein zweibändiges Roadbook, ergänzt durch Internetrecherche von Renate Treis und Dieter Haase zu Einreisebedingungen, Versicherungen und Transport. Die Flairs kommen im Februar in Antwerpen auf die „Atlantik Star“, eines der größten Containerschiffe der Welt, und werden nach Baltimore verschifft. Die vier Freunde nehmen am 10. März den Flieger und landen in dichtem Schneetreiben in New York. Nach fast zehn Tagen des Wartens auf ihre Mobile wegen Verspätung der Fähre, ungeplante WG-Erfahrung in einem Mini-Apartment und einem Aufenthalt auf einer Farm der scheuen Amish People in Pennsylvania starten die Deutschen am 22. März schließlich ihre erste Etappe in Richtung Virginia sowie North und South Carolina.

Seither sind die Rheinländer tausende Kilometer auf den Straßen Nordamerikas gefahren – mal bei Schnee und eisigen Temperaturen, auf breiten Highways, über Bergpässe, dann wieder auf engen, kurvigen Routen, auf denen Dieter Haase am Steuer des Dreamliners zur Hochform aufläuft. Genau wie auf ihrer Website (www.dream-team-on-tour.de) zeigen die Aufkleber auf der USA-Karte an der Garagentür ihres Reisemobils, in welchem Bundesstaat sich die Abenteurer gerade befinden. Ihre Reise führte sie in diesem riesigen Land schon in Nationalparks mit atemberaubender Flora und Fauna, zur unbeschreiblichen Kulisse des Grand Canyon, nach New Mexico, ins sonnige Florida, zum mit gerade einmal fünf Quadratmetern Fläche kleinsten Postamt der Welt in den Everglades, in Surfer-Paradiese und an die Traumküste Oregons. Mit und ohne Motorroller, aber überall mit großer Leidenschaft erkunden sie Städte und Landschaften. Abschnittsweise sind Renate Treis und Dieter Haase alleine unterwegs, dann stoßen wieder ihre Freunde Anne und Werner dazu. Unfassbar sei es, was sie alles zu sehen bekommen. Oft seien sie wie verzaubert. Das Ehepaar ist immer wieder tief beeindruckt - übrigens auch vom abendlichen Besuch eines Waschbären im Evergreen-State Washington, der ihnen auf der Suche nach etwas Essbarem beinahe ins Wohnmobil gestapft wäre.

 

Kilometerweit keine Nachbarn

Renate Treis und Dieter Haase erzählen auch von überraschenden Begegnungen mit Menschen, manchmal mitten im Nirgendwo. „Einmal, als wir in einen Nationalpark einfuhren, war schon links und rechts der Straße Sumpfgebiet und die Bäume standen mit ihren Wurzeln im Wasser“, berichtet der 67-Jährige. „Wir haben uns gefragt, wie man hier wohl lebt.“ Im Supermarkt wurden die Deutschen von einer Frau angesprochen. „Sie hat gehört, wie wir uns unterhalten haben“, ergänzt Renate Treis. Die Frau kam ursprünglich aus Mainz, der rheinhessische Dialekt war noch eindeutig zu hören. Sie war der Liebe wegen ihrem Mann in die USA gefolgt. „Sie erzählte uns, dass man hier durchaus leben kann.“ Aber kilometerweit keine Nachbarn sieht …

„Awesome. My goodness. Wir sind die Germans mit dem ungewöhnlichen Wohnmobil.“

Angesprochen von vielen auffällig hilfsbereiten und aufgeschlossenen Amerikanern wurden die beiden schon mehrfach auf ihrer Tour, manchmal sogar auf Deutsch mit Hilfe eines Wörterbuchs. Meistens gebe es einen Bezug zu „Germany“ über das Militär oder verwandtschaftliche Beziehungen. Gesprächsthemen seien aber auch die Flüchtlingspolitik und ihr Reisemobil. Ja, der Flair fällt auf mit seinem besonderen Design. „Wir sind die Germans mit dem ungewöhnlichen Wohnmobil“, sagt Renate Treis. „Mindestens dreimal am Tag werden wir auf unser Fahrzeug und die gute Qualität made in Germany angesprochen“, ergänzt ihr Mann. „Besonders unsere Garagen und die Horse Power haben es den Amerikanern angetan. Sie wollen alles wissen und brechen auch über unsere Reisepläne in Verzückung aus: Awesome. My goodness.“

 

Auf nach Kanada

Eben jener Reiseplanung folgend, haben die vier Wohnmobilisten aus dem Rheinland die USA Anfang Juli verlassen und sich auf den Weg nach Vancouver/Kanada gemacht. Was ihnen sonst von den USA im Gedächtnis bleibt nach fast vier Monaten? Mehrfache Entschuldigungen für den aktuellen Präsidenten, dass Dienstleistung „in the line“ meist schleppend läuft, viel Geduld nötig ist an Bahnübergängen, die Amerikaner eine gewisse Regelverliebtheit besitzen und eine unübersehbare Kluft zwischen Arm und Reich. Jetzt soll sie ihr Trip – wieder gemeinsam mit Anne und Werner – nach Vancouver-Island führen (British Columbia), nach Alaska, zum Watson Lake, Dawson Creek und Jasper-Nationalpark. Später in Richtung Chicago, Niagara-Fälle, zum „Indiansummer" in die Neuenglandstaaten und vielleicht über Halifax zurück nach Antwerpen. Dann wird es November sein und diese unvergessliche Tour nach rund 225 Tagen zu Ende gehen. Fertig sind Renate Treis und Dieter Haase mit ihrem Flair aber noch lange nicht. Das nächste Reiseziel steht fest: Australien und Neuseeland.

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