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Was heißt schon Planung 2020... Stranddeko – Roadtrip Schweden

Was heißt schon Planung 2020 … Wir hatten uns 3 Urlaubsziele für den Spätsommer als Alternativen überlegt und am Ende ist es Nr. 4 geworden.

Kurz mal am ersten Urlaubstag, Mitte September, nach Lust und Laune umgeplant. Eigentlich bereiten wir uns sehr gerne auf unsere Roadtrip-Route vor, Vorfreude und schöne Orte suchen, das gehört ja schließlich dazu. Aber sind es nicht gerade die Vorzüge der Spontanität, die das Wohnmobil fahren so attraktiv machen? Also besinnen wir uns mal kurz auf unsere liebsten Urlaubszutaten: ein großer Strand, viel Natur, viel Meer, viel Idylle, bitte auch Neuland entdecken. Nicht zu viele und nicht zu wenige Kilometer für die zwei Wochen. Vielleicht noch ein bisschen Fähre fahren? Ja, das wäre ganz nett: et voilà - hat Schweden nicht auch schöne Strände? Und war da nicht diese eine Sommer-Insel im Südosten des Landes? Öland!

Die gar nicht soo kleine Insel war noch auf einer Urlaubsliste für irgendwann mal abgespeichert. Hier soll man alles komprimiert vorfinden, was Schweden so ausmacht. Na dann – schauen wir uns das doch mal genauer an ….

Unser Urlaub beginnt in Polch mit der Erstdurchsicht der Marygold. Alles paletti, frisch gewartet geht es Richtung Norden. Wir fahren ab Rostock mit der Fähre nach Trelleborg. Zum Glück haben wir noch ganz kurzfristig einen Platz bekommen. Die ersten Kilometer der Küste entlang versprechen einen tollen Urlaub mit tollen Erlebnissen. Die Landstraße schlängelt sich durch sanfte Hügel, uralte Wälder, Meerblicken und malerische Dörfer – allgegenwärtig die typischen schwedischen rot-weißen Häuser – eins hübscher anzuschauen als das andere. Der erste Hafen (Stora Rör) versichert uns, den richtigen Reiseort gewählt zu haben. Meerblick, tolles Licht, Ruhe, Idylle in Hülle und Fülle! Und das wird die nächsten Tage so bleiben.

Öland ist die Sommerferien-Insel der Schweden. Ende September, Anfang Oktober ist die Saison hier definitiv vorbei. Das einzig Schade daran ist, dass all die hübschen Cafés geschlossen haben, die mit sooo leckeren Zimtschnecken gelockt hätten! Auch z.B. das Sommerschloss des Königshauses, Solliden in Borgholm, hat natürlich schon geschlossen. Ohne Sommer keine Sommer-Schloss-Besichtigung. Das ist natürlich schade. Was es aber an jeder Ecke gibt, sind frisch geerntete Äpfel und Kürbisse in Mengen und die „Löppis“, private Flohmärkte, die zum Stöbern einladen. Hier wiederum scheitern wir leider am Bargeld. Wir haben kein Kleingeld und die Schweden regeln auch privat alles über eine App, ähnlich wie Paypal. Funktioniert leider nur mit schwedischem Konto. Bargeld braucht man hier so gut wie gar nicht.

Besonders gut haben uns die schwedischen Leitbaken in den Landesfarben auf der Straße gefallen! Da macht das Aufpassen einfach direkt mehr Spaß.

Dank einer sehr guten Netzabdeckung an jeder noch so einsamen Ecke, konnte Frohmi, während Bo fährt, die fehlende Reiseplanung auf dem Beifahrersitz nachholen. Öland hat auf 137 Kilometer Länge und maximal 16 Kilometer Breite erstaunlich viel zu bieten! Wir bleiben hier 6 Nächte. Damit schafft man ganz gemütlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten.

Als Erstes lernt man, dass Öland die Insel der Windmühlen ist. Im 19. Jahrhundert gehörten sie zum Statussymbol der Bauern. Heute sind noch 400 der 2000 Mühlen erhalten. Sie sind nicht zu verpassen. Im Süden der Insel steht der Leuchtturm „Långe Jan“. Dafür dass es der höchste Leuchtturm Schwedens ist, kommt er recht unspektakulär daher. Der Weg durch eine steinige Landschaft lohnt sich aber auf jeden Fall. Vor Ort ist ein Vogel- und Vogelbeobachtungsparadies mit Forschungsstation und man kann Seehunde beobachten. Im Norden bildet der „Långe Erik“ das Gegenstück, den haben wir nur von Weitem gesehen.

Auf Öland wimmelt es von Steingräbern, Schiffssetzungen, Menhiren in allen erdenklichen Größen. Wenn man sieht, wie die Landschaft mit dicken Steinen übersät ist, wundert einen auch nicht, dass sie für Grabstätten verwendet werden. Eine der größten Anlagen auf Öland ist das „Gräberfelder Gettlinge“. Doch Vorsicht – die Insel ist so herrlich unaufgeregt, dass man schon aufpassen muss, dass man an den Sehenswürdigkeiten früh genug den Blinker setzt und nicht vorbeifährt. Ein kleines Schild reicht hier als Hinweis aus, das man auch schnell übersieht.

Die Insel hat ausreichend Stellplätze an jedem Abschnitt, wo man sich nach eigenen Vorlieben die Schönsten aussuchen kann. Wir haben ausschließlich in Yachthäfen geschlafen und hatten somit immer Blick aufs Wasser – denn das ist eine unserer größten Voraussetzungen für einen perfekten Urlaubsplatz! Hier gab es kleine, große, rummelige, mehr Yachthafen, mehr Fischerhafen – von allem war etwas dabei. Alle kosten so ca. um die 20 Euro und sind meistens mit Karte zu zahlen.

Das Wetter macht dem Sommer-Ferieninsel-Ruf noch alle Ehre und spendet uns wunderschöne Spätsommer-Tage!

Die Hafenromantik beschert uns regelmäßig wunderschöne Abendspaziergänge und Fotomotive.

Die Landschaften auf Öland sind überraschend unterschiedlich über die 137 Kilometer Länge. Die Agrarlandschaft Südölands „Stora Alvaret“ gehört zum Welterbe der UNESCO. Dies ist ein für die Landwirtschaft ungeeignetes Land mit wenig Vegetation auf felsigen Kalkuntergrund. Man fährt kilometerweit durch diese Landschaft. Wir haben uns eine kleine Wanderung darin gesucht, sie gibt es in allen Längen. Man fühlt sich ziemlich Wüsten-Mars-artig darin. Sehr faszinierend.
Nach Norden wird die Insel immer bewaldeter und hat mehr Landwirtschaft. Irgendwie unspektakulär aber doch beeindruckend sind im Nordwesten Kalksteinsäulen „Byrums Raukar“, die sich bis zu 4 Meter auf dem Meer erheben und eingebettet sind in eine skurrile öde staubige Gegend.

Und dann ganz im Nordwesten der Insel ist dann endlich der Strand, der uns angelockt hat. 22 Kilometer feinster weißer Sandstrand, mit einem riesigen Kiefernwald davor. Und das zu dieser Jahreszeit fast für uns alleine! In Böda ist der Haupt-Ferienort der Insel mit vielen Campingplätzen direkt am Strand, die aber alle schon zu haben. Wir finden einen tollen Kieferwaldparkplatz und genießen ein paar Strand-Kite-Stunden, leider mit nur wenig Wind. Aber wir fühlen uns wie in Südfrankreich und sind verzaubert. Ein Traum!

Dem Highlight-Tag setzen wir mit einer Wanderung durch den „Trollskogen“ noch das Sahnehäubchen auf. Trollskogen heißt übersetzt Zauberwald und der macht seinem Namen alle Ehre. Auch Trolle hört man quasi hinter jedem Stein rascheln.

Der Norden der Insel ist mit dichtem Wald bewachsen und im aller nördlichsten Zipfel befindet sich dann dieses Naturreservat. Eine 4,5 Kilometer lange Wanderung führt einmal durch, aber denkt ja nicht, dass man hier einmal einfach so durchwandert. Der Wald geht bis ans Wasser über einen Steinstrand, es gibt dort ein Schiffswrack zu bewundern. Namensgeber des Waldes sind die krumm gewachsenen Bäume, es wird einem ganz durmelig, wenn man versucht dort Anfang und Ende zu finden. Man kommt aus dem Staunen über tolle, urige, verwachsene Bäume, Moose, Steine gar nicht raus. Definitiver Höhepunkt ist die 900 Jahre alte Eiche, was die wohl schon alles erlebt hat … Und da die ganze urige Landschaft noch nicht genug ist, kommt am Ende noch der liebliche Abschnitt an der Meeresbucht Grankullaviken entlang. Mit Blick auf dem langen Erik.
So viele Eindrücke verdauen wir gemütlich im Wohnmobil im Hafen von Böda.

Nun sind die 6 Tage auf Öland schon vorbei und es gibt bestimmt noch jede Menge mehr zu entdecken! Die Reise lohnt sich wirklich! Wir lassen uns den Rest des Urlaubs so richtig echt treiben. Das Wetter wird wechselhafter. Jeden Morgen schmeißen wir den Tagesplan über den Haufen. Ein Regengebiet über dem Inland vertreibt die Pläne noch einen typisch schwedischen See zu suchen recht schnell. Fahren wir wieder Fähre zurück oder tingeln wir gemütlich durch Dänemark nach Hause? Es ruft uns auch immer aus dem Westen die Nordseeküste, dem wir immer nur schwer widerstehen können.

Aber erst mal schickt die Wetterkarte uns zum Glück noch in einen wunderschönen kleinen Hafen im Südosten: Hörvik. Bilderbuch „schwediger“ geht es nicht mehr!

Das wird unser Urlaubs Highlight-Schlafplatz, der uns nach einem Dauer-Regentag mit einem gigantischen Sonnenuntergang, einem mondhellem-Nachthimmel und einem zauberhaften Sonnenaufgang in Atem hält und die Kamera zum Glühen bringt.

Das Wetter entscheidet für uns, dass wir als Nächstes die Halbinsel Skanör ansteuern. Die liegt unterhalb von Malmö, schon in Sichtweite zu Dänemark und lockt mit einigen schönen Stränden, Kite- und Surfspots. Hier wollen wir dann über den weiteren Weg entscheiden. Hier ist auch alles in schöner Nachsaison-Ruhe, aber viele Wohnmobil-Regulierungen zeugen von erhöhter Menschen-Dichte im Sommer. Es ist eine hübsche und beliebte Urlaubsgegend für die dichter besiedelte Südwestküste. Hier können wir zum Kiten und Wingfoilen noch 2 Tage aufs Wasser an einem schönem Surfspot in Falsterbo und bewundern sonst noch die schönen bunten Strandhäuschen.

Wir entscheiden uns für den Landweg zurück über die Öresund- und Storebaeltbrücke. Für beide Brücken bezahlen wir zusammen ca. 190 Euro. Ein stolzer Preis. Ob Fähre ab Trelleborg oder Vogelfluglinie über Fehmarn – hier tut sich preislich nicht soo viel. Es lohnt sich je nach Saison die Preise zu checken. Wahrscheinlich wäre gerade die Fähre am günstigsten gewesen. Aber wir wollen noch dem Nordsee-Ruf folgen ;)

Wir verbringen noch 2 Nächte auf der dänischen Insel Fyn. Sie lockt uns mit hyggeligen Straßen und dem schönen Städtchen Kerteminde. Hier merkt man deutlich, dass hier die Nachsaison auch noch zur Urlaubszeit gehört. Die Stadt lockt mit hübschen Geschäften und Restaurants, der Hafen ist noch gut gefüllt und die Segelboote werden langsam ins Winterlager gebracht.

Die Straßen und Orte werden im Gegensatz zu Schweden kleiner, enger und hügeliger, aber nicht weniger hübsch. Wir versuchen mit Schweden zu vergleichen, es ist einfach nur anders, anders hübsch. Wir verbringen einen tollen Tag auf der nördlichsten Spitze der Insel: Fynshoved. Der Vorteil an wechselhaften Wetter ist das dazugehörige Himmelsschauspiel. Bo probiert bei wenig Wind die dänischen Gewässer zum Wingfoilen aus. Frohmi zieht mit der Kamera bewaffnet durch die Gegend. Und da nach Regen zum Glück immer wieder Sonne folgt, können wir noch eine eher gefühlt schottische Wanderung durch das kleine Naturschutzgebiet der Landzunge machen. Ein ganz und gar toller Tag. Da wir für die letzten Urlaubstage noch viel Zeit haben, schlafen wir einfach noch mal in dem hübschen Hafen von Kerteminde. Hier gefällt es uns außerordentlich gut! Über die Jahre haben wir beim Roadtrip auch gelernt, einfach mal zu bleiben, wenn es schön ist und das Weiterfahren auf den nächsten Tag zu verschieben.

Und dann ruft aber die Nordsee einfach zu laut. Eine Art Pflichtprogramm, wenn wir im Norden unterwegs sind, ist Römö. Ein Tag dort am Strand ist so erholsam für uns, wie manchmal eine ganze Woche und ein ganz und gar würdiger Abschluss, dieses fantastischen Roadtrips. Außerdem muss die Marygold ja mal ganz ganz dringend auf Sand fahren. Immer wieder für große und kleine Spielkinder ein gefühlt großes Abenteuer, denn hier darf man auf dem Strand fahren. Wir buchen uns für 2 Nächte auf dem beliebten Stellplatz Oasen Römö ein, genießen die gemütlichen Regenwetter-Stunden im Wohnmobil. Am nächsten Morgen ist die Ansage, bei Sonnenaufgang am Strand zu sein. Das ist das Gute an einem Herbst-Urlaub, da kann man fast ausschlafen UND den Sonnenaufgang fotografieren. Und der frühe Vogel hat sich gelohnt. Besonders toll, wenn man den riesengroßen Strand noch fast für sich alleine hat! Wir erfreuen uns wie toll Marygolds Farbkombi mit den mattchampagner dezenten Applikationen zum Strand passt. Genauso haben wir es uns vorgestellt! Über den Tag verteilt, lässt der Himmel sich einiges an Wolkenformationen einfallen. Die schwierigste Aufgabe nach dem Urlaub – für Euch die schönsten Fotos auszusuchen…

Zum „Glück“ regnet es sich zum Nachmittag wieder ein, denn dann fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Aber hey, es gibt wirklich weitaus unangenehmere Orte, um einen Regentag auszusitzen.

Auf dem Rückweg ist die A7 nach Hamburg voll und wir weichen inzwischen routiniert von unserem Tagesplan ab und fahren über Land nach Brunsbüttel. Dort kann man an der Schleuse von der Elbe zum Nord-Ostseekanal große Schiffsbewegungen beobachten. Auch immer spannend. Und am nächsten Tag geht es mit der Fähre von Glücksstadt über die Elbe und dann aber ab nach Hause. Leider lässt sich hier nichts umplanen ;)

Der Urlaub hat in Polch mit einem Regenbogen begonnen und endet in Brunsbüttel mit einem Regenbogen. Wir sind ca. 3200 Kilometer gefahren und hatten eine perfekte Mischung aus Entdeckungs- und chilligen Tagen. Eine zauberhaft ungeplante Reise geht zu Ende und wir sind mega happy, dass wir mit dem Wohnmobil die Möglichkeit haben, so flexibel und autark die Welt zu entdecken!

Stellplätze, Daten, Fakten? Den Fahr-zit Bericht mit allen Informationen findet Ihr auf unsere Website: https://stranddeko.com/2021/01/31/fahr-zit-wohnmobil-roadtrip-schweden-2020/

Bleibt gesund!
Eure Stranddekos

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