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Camper Van Summit Meeting Marilyn im VanLife in Österreich

Nach fast 800 Kilometer Stau-lastiger Anfahrt hören wir leises Gemurmel um uns rum: „Was der wohl verbraucht?“ „Was da die Maut kostet…!“

Wir beziehen unser Plätzchen für die nächsten 4 Tage auf dem Campingplatz Grubhof in Lofer, Österreich. Der erste Outdoor-Kollege schleicht sich an und fragt, ob er mal einen Blick in die Marilyn werfen darf: „Ist hier immer so aufgeräumt?“ Ja klar, wir haben ja unendlich viele Schränke, wo alles reinpasst. Jetzt fragt Ihr Euch sicherlich, wo die Stranddekos gelandet sind…

Es ist Anfang Oktober und wir sind auf dem Camper Van Summit Meeting, ein kleines, feines, persönliches Festival für Outdoorer, Camper, VanLifer und Lebenslustige. Es gibt Sportangebote von Mountainbiken, Wandern, Klettern. Es gibt viele Vorträge von Herstellern und Bloggern von fernen und nahen Reisen, Fotografie, Busbastel-Tips, Kochen. Und jeden Abend lustiges Beisammensein beim Chili, einer Grill-Challenge, Lagerfeuer und Musik. Kurzum hier ist für Klein bis Groß was dabei, Hauptsache man ist gerne draußen unterwegs. Und da sind wir doch dabei, oder? Auch, wenn es mal die Berge sind. Muss man sich ja auch mal anschauen :). Wir tauschen mal die frische Strandluft gegen Bergluft. Hat uns auch gefallen.

Wir sind für Stranddeko und Niesmann + Bischoff unterwegs und wollen einfach mal zeigen, warum wir als „Outdoorer“ und „Draußen-Sportler“ keinen Kastenwagen fahren. Klischee hin, Klischee her, sie sind einfach da. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite. Finden wir das schlimm? Nö, irgendwo kommen diese Meinungen immer gesammelt daher. Aber uns macht es unheimlich Spaß, hier mal etwas rumzustochern.

Wir bekommen mit der Marilyn einen schönen Standplatz auf dem Präsentierteller. Auf dem Programm stehen zwei Vorträge von uns. Den ersten machen wir direkt an der Marilyn mit anschließender Roomtour, wer möchte. Es müssen auch alle brav die Schuhe ausziehen!
Wir bauen unser Wasser-Spielzeug auf, was auch einiges an Interesse hervorruft. Denn darüber sind wir ja schließlich zum Wohnmobil gekommen: Wassersport ist Motorsport. Und am Ende zu der schönen großen Heckgarage vom Arto, wo alles gut reinpasst.

Wir erzählen alle technischen Details der Marilyn, da bekommen gerade die Jungs leuchtende Augen. Spätestens, wenn wir über den Sprit-Verbrauch reden, kommen nickende Ahs und Ohs. Frohmi ist eher für die Mädels und das Raumbad zuständig. Achtung - Klischee! Aber es gibt ja zum Glück auch Ausnahmen :)

Den zweiten Vortrag machen wir wegen des schlechten Wetters im Zelt mit unserem Womo-Rückblick der Womos, die bis jetzt mit uns fahren durften und wie wir eigentlich auf Niesmann+Bischoff gekommen sind. Schließlich haben wir unsere Womo-Karriere im Van VW-Bus  vor 15 Jahren gestartet. Und am Ende bekommen wir von den Zuhörern auch durchweg das Feedback, dass so ein schicker Integrierter auch echt Sinn macht.

Das Abendprogramm begann immer mit einem Apero bei den Jungs von Hymer gegenüber von uns. Immer ein lustiges Come together. Einer von den Jungs startete übrigens mit der Ausbildung bei Niesmann + Bischoff. Klein ist die Welt. Danach ging es ins Zelt, zB zu einem ReiseVortrag von Pataschas World über die dänischen Ostseeinseln und zur Massenverköstigung der hungrigen Freiluft-Fanatiker. Es war übrigens immer mega lecker!! Und ab und zu hatten wir morgens auch einen tollen Sonnen-Wolken-Panorama-Blick beim Frühstück. Das war schon ganz nach unserem Geschmack. Ok, Frohmi war hier ein bißchen euphorischer als Bo, der bekennender Flachlandtiroler ist.

Denn dann… dann kam der Regen. Zuerst war es nur tierisch kalt. Zum Glück haben wir für die Nordseestürme immer unsere kompletter Wintermontur in den Weiten unserer Schränke dabei. Und wir hatten wirklich alles an, was geht. Von rheinischen 20 Grad auf 3 Grad mit dem ersten Schnee auf den Gipfeln war dann doch was plötzlich. Und dann setzte erst ein penetranter 12stündiger Dauerregen ein und das nicht nur ein bisschen. Der uns bis zum Ende dann immer wieder begleitete. Aber das lässt so ein paar Outdoor-Freaks ja nicht abschrecken. Alle haben einfach tapfer ihr Ding weiter gemacht. Nutzt ja nichts, wenn man keine gute Laune dabei hat, regnet es ja trotzdem. Sonne kann ja jeder. Unsere absoluten Lieblingsfeatures dabei waren unsere Markise und die Dusche als Trockenraum war dauerhaft belagert. Und allerspätestens jetzt hat der letzte überzeugte Busfahrer ein klitzekleines bisschen neidisch auf die Marilyn geschielt.

Camping Grubhof
Der Ort für das Festival ist, wie schon gesagt, der Campingplatz Grubhof in Lofer. Ausgezeichnet mit so ziemlich allem was geht, ein echter Top-Camping, den wir uneingeschränkt empfehlen können. Wenn man ein Stück weiter auf der A8 fährt am Chiemsee vorbei, erreicht man den Ort ohne eine GoBox kaufen zu müssen ganz easy. Lofer liegt in einem weiten Tal, was für uns genug Weitblick in alle Richtungen hat. Gefällt uns richtig gut! Auf dem zweiten Bild konnten wir noch ein Blick vom Gipfel aus erhaschen, bevor wir in einer Wolke gelandet sind. Das Gelände ist auch sehr frei, direkt an einem Fluß, der im Sommer zum Abkühlen einlädt. Die Stellplätze sind sehr großzügig, ohne einengende Hecken, was uns sehr gut gefällt. Im Rezeptionsgebäude gibt es einen kleinen Markt, ein leckeres Restaurant, was wir am letzten Abend noch ausgiebig getestet haben, eine Sauna und Fitnessraum. Die Sanitärhäuser sind großzügig und sehr schick und modern. Und natürlich hat der Platz das ganze Jahr über geöffnet. Skigebiete sind in der Nähe.

Vom Camping aus kann man wunderbare Wandertouren unternehmen. Für eine kleine Runde bietet sich eine kleine Schlucht mit Wasserfall an, die man über Holzstege erlaufen kann. Der Spaziergang ist nur Bild-technisch komplett ins Wasser gefallen.

Wir haben uns am Sonntag Morgen bei etwas Sonne direkt aufgemacht, um die Lofer Almwelt zu erkunden. Nach 4 Tagen Festival-Leben brauchen wir dringend Auslauf.

Mit zwei Gondeln kommt man direkt bis auf die Alm. Hier gefällt es uns richtig gut. Und auch die schottisch vorbeiziehenden Wolken machen doch fürs Bild richtig was her, oder?

Hier oben findet man für jeden den richtigen Wanderweg. Ganz leichte Straßen oder auch ein bißchen was zum Krachseln. Wir erklimmen den ersten Aussichtstturm, stärken uns (endlich!!!) mit Kaiserschmarrn, Bo inspiziert die Schneekanonen und wir beschließen noch das Grubhörndl mit ca. 1700m zu erklimmen. Hierbei entsteht das Bild mit dem Blick auf Tal und Camping. Für den letzten Abschnitt sollte man auf jeden Fall sehr gute Wanderschuhe haben und trittsicher sein. Es geht über Stock und Stein und der Regen hat alles sehr matschig und glitschig gemacht. Als wir ganz oben sind - sehen sie wie sie sehen: nix. Eine Tafel verrät einem zum Glück, was man verpasst. Naja, für uns echt nicht das erste Mal, das wir auf irgendeinem Berg im Nebel landen. Schottland lässt grüßen. Uns hat der Tag trotzdem sehr sehr gut gefallen. Am Ende empfehlen wir vorab einen Blick auf die Uhrzeit der letzten Talfahrten zu werfen. Ganz Touri-blauäugig sind wir davon ausgegangen, dass sie schon bis zur Dämmerung laufen werden. Unter Gezeter, belehrenden Worten und vernichtenden Blicken wurden wir doch noch bis unten kutschiert. Es war 2 Minuten nach Dienstschluss (auf der Uhr im Büro). Uppsa, man lernt ja nie aus.

Als wir wieder am Platz ankommen, sind alle weg. Der Hymer Kollege nebenan hat vor kurzem erst von einem Kastenwagen auf den MLT gewechselt und möchte ihn schon nicht mehr hergeben. Die zwei geben doch ein hübsches Bild ab vor den Bergen!

Wir haben zum Glück jetzt noch eine Woche Urlaub und können uns von der ganzen Aufregung erholen. Messen und Events machen uns unheimlich viel Spaß. Die Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen sind einfach toll und lieben wir. Danach haben wir aber auch gerne wieder Ruhe und Frieden um uns rum :)

Wir brechen auf, ein paar bayrische Seen zu erkunden. Eine Nacht bleiben wir auf der Durchreise am Chiemsee. Der ist uns irgendwie zu idyllisch und zeigt uns zumindest morgens, wie es mit Sonne aussehen kann.

Wir fahren am Kochelsee vorbei zum Walchensee. Der verzaubert uns mit seinem glasklaren spiegelglatten blaugrünen Wasser auf einer SUP-Tour und genau abgezählter Sonnenzeit. Uns wundert ein bißchen, dass alle Campingplätze hier in der Gegend Anfang Oktober schon zu haben. Saison vorbei. Wir hätten bestimmt den ein oder anderen angesteuert, da diese direkt am Wasser liegen. Der Stelllplatz am Walchensee ist ok, aber von Bäumen umgeben, ohne Weitblick. Außerdem ist der Tag noch jung, ausnahmsweise scheint die Sonne und morgen ist wieder Regen angesagt. Also wird mal wieder umgeplant, wir fahren die 30 Kilometer über die schöne deutsche Alpenstraße nach Garmisch Partenkirchen (siehe auch Titelbild). Hier nisten wir uns für 2 Nächte auf dem Camping Resort Zugspitze ein.

Der teuerste Camping, den wir je besucht haben. Aber inklusive Sauna und mit allen anderen Extras relativiert sich der Preis wieder, wie wir finden. Wir verbringen einen ganz gemütlichen Regentag mit Blick auf die Berge, äh, auf die Wolken, vor den Bergen, wärmen uns in der Sauna auf und Bo bruzzelt uns leckere Sachen draußen unter der Markise.

Eigentlich wollte Frohmi unbedingt noch am nächsten Tag auf die Zugspitze. Die war aber trotz strahlend blauen Himmel noch Wolken verhangen, dann macht das wirklich keinen Sinn. Also genießen wir das letzte Mal grandiose Berg-Aussicht und dann geht es weiter an den Ammersee.

Die Sonne scheint und die Laune ist gut, es soll nämlich Wind sein und wir haben ein neues Windspielzeug an Board, was wir ganz dringend noch ausprobieren müssen.

Am Ammersee angekommen - regnet es. Gibts denn das. Ein Wolkenband zieht ganz hartnäckig genau über uns her. Pffff. Egal! Wir testen das jetzt!!! Zum Glück finden wir eine Parkbucht direkt am Wasser. Parken und Wassersport ist an den bayrischen Seen nicht ganz so kompatibel wie am Meer, müssen wir lernen. Ist ja auch irgendwie logisch.

Der neue Sport heißt Wingsurfen. Kurz gesagt, eine Mischung aus Kiten und Windsurfen. Wir sind ganz zufrieden mit unserem ersten Versuch. Auch, wenn kaum noch Wind da war. Klappt alles gut und scheint nicht besonders schwer zu sein. Das Board hat noch ein sogenanntes Foil unterhalb des Boards montiert. Man erkennt es auf dem Bild, wo Bo es auf dem Parkplatz auseinanderschraubt. Wenn man dann alles kann, schwebt man fast wie schwerelos übers Wasser, auf einer Art Tragfläche. Wir sind gespannt, wie schnell wir das lernen und ihr könnt es natürlich auch sein :).

So, das war dann schon unser Urlaub als Bergdeko. Es hat uns ganz echt viel Spaß gemacht. Aber - psst - unter uns: wir freuen uns nun waaaahnsinnig wieder aufs Meer!!!

Ein paar Infos am Ende:

Camper Van Summit Meeting, findet ab nächstem Jahr 3x statt, in Österreich und im Ruhrgebiet.
www.camprepublic.de

Der tolle Campingplatz in Österreich:
www.grubhof.com

Und wenn Ihr unsere persönliche Wohnmobil-Geschichte nachlesen möchtet, die findet Ihr hier:
https://stranddeko.com

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